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  • "Die serielle Disziplin der Schachtel"
    Lichtbildvortrag

    Stichworte / Dramaturgie, den Dias folgend

    A. Hypothetischer Einstieg
    1/das Ding: Twistlock = Aggregat, das es ermöglicht, die einzelnen Container zum System zu verschalten.
    2/Emblem: Welt umspannendes, annähernd lückenloses System genau getakteter Behältereinheiten, die unterschiedslos alles transportieren.
    B. Phänomenologi-scher (und historischer) Einstieg
    4 Da kommt er her, vom Schiff (Hafen Singapur) ...
    5 ... und von der Straße („sea-going trucks“), wobei er seine Gebundenheit an Verkehrsträger gerne leugnet und halluziniert, sein System sei sich selbst genug (Werbung für Mercedes-Benz) ...
    6 ... an Land gestrandet, asignifikant nur auf den ersten Blick, denn noch mit den maritimen Codes ausgezeichnet (Friedhofscontainer, Berlin-Mitte) ...
    7 ... beginnt er, sich gesellschaftliche Funktionen anzueignen: Nummernschilder (Kassel),
    8 ... Polizei (Hamburg-Eimsbüttel),
    9 ... Café (Berlin, Neue Nationalgalerie),
    10 ... Wechselstube (Container Flow –> Cash Flow; Deutsch-Polnische Grenze bei Frankfurt/Oder),
    11 ... und sich ganz allgemein zum regellosen Haufen zusammenzuschließen,
    12 ... bis er schließlich im Zentrum der gesellschaftlichen imaginären (Sinn)Produktion ankommt, beim Schloss (Weimar, Schlossplatz),
    13 ... auf dem Theater (Bühnenbild von Bert Neumann zu Castorfs Züricher Inszenierung von Berlin-Alexanderplatz),
    14 ... im Fernsehen ("Container", Pay-TV Nachfolger von "Big Brother", inzwischen wieder eingestellt),
    15 ... und bei der Kunst (Documenta 11, 2002).
    C. Ikonologie der Globalisierung (probehalber)
    16 Mein Problem, mein Ding, eigentlich eine (zunehmend monströse) Akkumulation von Dingen, nämlich ein Bild- und Schnipselarchiv, eine Vervielfältigung, die die serielle, re-iterative Struktur ihres Gegenstandes wiederholt – Bilder stapeln sich auf Bilder, reihenweise.=> Wie muss eine Platform konstruiert sein, die Arbeit am Bild und Arbeit am Text auf eine Ebene gemeinsamer Erkenntnisproduktion bringt?

    Womit wir bei Allan Sekula angekommen wären, Konzeptkünstler und Fotograf aus Los Angeles, dessen zwischen 1989 und 1995 entstandenes aus sieben Kapiteln  mit insgesamt 105 Fotos und 26 Textblöcken bestehendes Werk „Fish Story“ sich mit den Auswirkungen von Globalisierung und Containerisierung beschäftigt und dabei grundsätzliche Themen der Fotografie, wie das Problem des Dokumentarischen, Bedeutung und Funktion von Serie und Sequenz und das Verhältnis von Bild und Wort behandelt. "Fish Story" wurde 2002 auf der Documenta 11 in Kassel gezeigt.

    Allan Sekula bezeichnet seine Arbeit als „paraliterarische Neufassung sozialdokumentarischer Fotografie“: „ Dabei wurde es für mich zunehmend wichtig, die Grenzen zwischen dem Essay, einer »Poetik« deskriptiver Bilderfolgen sowie kultur-, wirtschafts- und sozialgeschichtlicher Recherche aufzulösen. Mein Ziel ist, zum einen eine klare Alternative zu der durch das gegenwärtige Museums- und Galeriensystem, das im wesentlichen alles für eine antiquarische Zukunft aufbereitet, sanktionierten fotografischen Kultur zu schaffen, zum anderen eine Alternative zur zunehmenden Institutionalisierung von »cultural studies« im universitären Bereich anzubieten, einem durch unverbindliche, allumfassende »Interdisziplinarität« gekennzeichneten Arbeitsgebiet, das jedoch nur zu oft den schwierigen, umstrittenen und ach so langweiligen Bereich der Ökonomie zu vermeiden versteht.“ (Über »Fish Story«: Der Sarg lernt tanzen. In: Camera Austria, 59/60 1997, S.49-59; S. 53)

    1. Gefahrenmoment

    Seine Arbeit möchte dem „Gefahrenmoment“ (W. Benjamin) einer „Vorstellung von einer Welt des Wohlstands ohne Arbeiter“ begegnen. Dem möchte ich hinzufügen: eines technologischen Gestells ohne Menschen und ohne Technik; eines massiven Einsatzes von Material, der in die Immaterialität fluchtet –> Containerisierung als Digitalisierung (Verschalten von Wareneinheiten, space of flows) –> Materialität der Container, die ihre Dekontextualisierung und Zweckentfremdung ermöglicht (wobei zu fragen wäre, inwiefern dies auch eine Deterritorialisierung darstellt.)

    ... der Vorstellung des Containersystems als zweite transzendentale Größe – neben dem Computersystem – einer naturgesetzmäßig globalisierten Welt.

    2. Heterotopien, Dystopien

    Sekula: „Die materielle Welt besteht als Quell konstanter, unheimlicher »heterotopischer« Erinnerungen und Rätsel fort.“

    [Heterotopien nach Foucault: reale Räume, die unsere Imagination ergreifen und beflügeln und alle anderen Räume in Frage stellen.]

    Sekula macht das Fortbestehen dieser Heterotopien nach dem Untergang des »klassischen« panoramatischen maritimen Raumes im „maritimen Detail“ aus, zu dessen Aufspüren und Erfassen die Fotografie ideal geeignet scheint.

    [Bsp. für ein solches maritimes Detail aus meiner eigenen Schiffsreise-erfahrung: Die Nähe von Land kündigt sich dem Reisenden heutzutage lange vor irgendeiner unmittelbaren sinnlichen Wahrnehmbarkeit durch sein Mobiltelefon an, das den Moment des Einfahrens in den Sendebereichs eines neuen Netzes mit nur kurzer zeitlicher Verzögerung durch den Empfang einer Begrüßungs-SMS quittiert, in der sich das Netz vorstellt: Name, Alliierte, evtl. Kosten. Durch die uralten Nebel des Maritimen dringen von Land die stratifizierenden elektromagnetischen Felder digitalen Datenverkehrs.]

    Da mich eher das Land als das Meer interessiert – das aus der Perspektive des Containers, wie schon die Dampfschifffahrtslinien – sowieso zu einer Verlängerung des Landes verkommen ist, frage ich mich, ob der Container an Land selber eine Art maritimes Detail, wenn schon keine Heterotopie, so doch zumindest eine Dystopie, bildet, nämlich in dem Moment, wo er sozusagen an Land zurückgekehrt ist (und ob dieses verstörende Moment an meinen Fotografien ablesbar gemacht werden könnte).

    3. „serielle Disziplin der Schachtel“

    Noch einmal Allan Sekula über „Fish Story“: „Die sich wandelnde zeitgenössische maritime Welt wird (...) unter dem Gesichtspunkt der seriellen Disziplin der Schachtel bzw. des Frachtcontainers [betrachtet], uneingestandenes »objektives Korrelat« von Minimal Art und Pop Art. Der Frachtcontainer, in der Mitte der fünfziger Jahre in den Vereinigten Staaten entwickelt, veränderte die raum-zeitliche Logik von Hafenstädten und machte die globalisierte Fertigung erst möglich. Ich schließe »Fish Story« mit dem Kommentar: »Wenn es ein einzelnes Objekt gibt, von dem sich sagen ließe, es verkörpere die Leugnung, die der transnationalen bürgerlichen Fantasie von einer Welt des Wohlstands ohne Arbeiter, einer Welt ungehinderter Ströme innewohnt, dann ist es das: der Container, der Sarg der fernen Arbeitskraft. Und wie der Tisch in Marx' Erläuterung des Fetischcharakters der Ware hat der Sarg zu tanzen gelernt.«“ (a.a.O., S. 55)

    Es gilt also, paradoxerweise, bei aller massiven Sichtbarkeit des Containersystems, sein (strukturell) Unsichtbares sichtbar zu machen: eine Suche nach dem (seriellen) Container als Ordnungsmodell, nach Orten in den Wissenschaften, in der Gesellschaft, kurz: in den Ordnungen des Wissens, an denen die Logik normierter Behälter und deren serielle Anordnung zu einem unhinterfragten Apriori geworden ist.

    Womit ich am Ende/am Anfang und noch mal bei meinem letzten Bild angekommen wäre, das die grafische Benutzeroberfläche eines Bildarchivierungsprogramms zeigt, die – aus völlig rationalen und jedem sofort einleuchtenden Gründen – jedes Bild, egal welchen Inhalts und egal welcher Größe – in dem exakt selben Rahmen, vulgo: Behälter, anzeigt und diese Rahmen in exakt geometrischer Weise auf der Fläche verteilt, man könnte – da wir Bilder gewöhnlich von oben nach unten lesen, also dem zweidimensional Verteilten eine vertikale Ordnung unterstellen – auch sagen: stapelt.